Le Lotte nella Radio di Weimar – Kap.3 Sylvias Hauptrolle 22

Groll im Bauch. Tom hat, um sein Gehalt anzumahnen, die Treppe nach oben zur Sekretärin des Managers nehmen müssen, da überflutet ihn von der Seite her ein Strahlen. „Hallo Tom!“, „Hallo Laura!

Erst nach der Geldangelegenheit hat er sich wieder gefangen. „Kommst du mit, einen Kaffee trinken?“

Gerne, sie müsse noch etwas zu Hause erledigen. So etwa in anderthalb Stunden.

Tom klemmt sich hinter seinen Text. Er schaut auf die Wanduhr. Nach einer Weile noch einmal. Dann nochmal und dann in immer kürzeren Abständen. Er konzentriert sich auf den Minutenzeiger, wie er sich auf seiner Kreislinie voran arbeitet. Die Spannung löst sich. Er stürzt los.

Laura trifft kurz nach ihm ein. Sie hat ihr Haar hoch gesteckt. Ihr Hals kommt zur Geltung. Sie hat einen V-förmigen Haaransatz im Nacken. Ein frecher Nacken, bemerkt Tom. Ihr gefällt, dass er es sagt. Sie streut vorsichtig auf ganzer Fläche, so dass der Schaum noch trägt, Zucker auf ihren Cappuccino. Sie lässt den Schaum auf die Kristalle, bis sie ihre weiße Farbe verlieren, einwirken und löffelt ihn auf. Die Redaktion sei ihr nicht sonderlich angenehm.

Warum sie denn dort überhaupt mitarbeite?

‚Stadtradio’ sei als Idee gut. Sie habe einfach zu wenig Zeit fürs Radio, die Kinder …. Sie finde nur schwer einen Einstieg.

Sie tasten einander ab. Woher er komme. Er fragt, ob, dass er Wessi sei, eine Rolle spiele.

Ost- oder Westsozialisation finde sie nach wie vor einen Unterschied. Wenn man sich, wie sie zwischen ihnen vermute, darüber im Klaren sei, würde es nicht trennen. Es erzeuge Spannung, asymmetrische Spannung. Sie lächelt Tom an. „Männer und Frauen sind ja auch verschieden.“

„Nicht ohne Reiz“, bestätigt Tom. Ihre Ehe funktioniere so leidlich. Ihr Mann sei oft in der Region unterwegs. Manchmal bleibe er ein paar Tage. Sie sei die Tochter eines Musikers und einer Schneiderin und die Enkelin eines Pfarrers. Ihr Mann sei Arbeitersohn. Sie erkundigt sich nach Toms Hintergrund. Dass er, was sein Single-Dasein betreffe, keine Grundsätze reite, habe sie erwartet. Wirklich nett, dass Tom sie ein Stück begleiten wolle, aber sie habe noch etwas zu erledigen. Sie versichern sich gegenseitig, dass sie demnächst wieder einen Kaffee trinken sollten. Vielleicht genau in einer Woche, dieselbe Zeit, derselbe Ort, warum nicht. S

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert