Bei der Arbeit an Beiträgen wie diesen, richtete ich den Blick fest auf ein Tondiagramm auf dem Monitor und verlor mich in den Aufzeichnungen. Die Kopfhörer saßen locker, nur wenn ich darauf achtete, konnte ich noch hören, was um mich herum vorging.
Der Manager, um den der Beitrag gegangen war, besichtigte zusammen mit einem jungen Mädchen, zweifarbige Frisur und ein gepiercter Nasenflügel, die Redaktionsräume. Er bewegte sich nicht, wie eben in dem Interview, unter der über die Stadt gestülpten Kuppel im Äther, der Raum, in dem wir das Interview geführt hatten. Es war nur die Halböffentlichkeit in den Radioredaktionsräumen, die er allerdings als seinen Herrschaftsbereich empfand.
„Und hier haben wir den Herrn Crossmann, unseren Hartz Vierer.“
Die Worte schlupften unter meine Kopfhörer. Ich verfiel in Starre.
„Herr Crossmann, das ist Frau Kaminski von der Arbeitsagentur. Drehen Sie sich gefälligst um, wenn ich mit Ihnen rede!“
Ich glaubte mich zu täuschen und verharrte. Erst nachdem die Arbeitsamtsangestellte, sie überragte den Manager kaum, gegangen war, polterte ich los: „Du hast Glück gehabt, dass du mich überrascht hast. Das nächste Mal bei so was, mache ich Dich dermaßen zur Sau, dass Du Dich bei deiner jeweiligen Begleitung nicht mehr blicken lassen kannst!“ kurz: Ich gestand ein, dass er innerhalb der Regeln, nach denen er so gerne spielte, einen Punkt gemacht hatte.
„Du hast ja Recht. Entschuldige bitte!“ Er konnte seinen Triumph kaum überspielen.