Le Lotte nella Radio di Weimar – Kap.2 Ottmar Schmieling Kommunikation 25

In der Redaktion noch vor dem Eingang rechts und links Herren, weiße Hemden, Schlipse, Anzüge, an Nachbarautos und an die Hauswand des Funkgebäudes angelehnt. Manche behaupten, Sicherheitsleuten eine Schusswaffe am Körper, auch wenn sie in ganz unauffälligem Zivil daher kommen, im Gesichtsausdruck ansehen zu können.

Tom* gehört zu denen, die über diese Fähigkeit zu verfügen, überzeugt sind. Hinter der Glaswand des Studios Ottmar Schmieling mit Christine Lieberknecht, der Ministerpräsidentin. Auch auf dem Balkon an beiden Enden je ein Sicherheits-Mann. Einer der Beiden hat den Maximalwert seines Idealgewichts überschritten. Tom* zieht es vor, im Redaktionsraum Ottmar Schmielings Live-Interview zu verfolgen. Die Ministerpräsidentin hat, wie bekannt, einen Teil ihrer Kindheit in Weimar verbracht. Zur Eröffnung Anspielungen auf ihre Schuljahre, Zitate aus Erinnerungen ihres damaligen Grundschullehrers, sie lächelt.

Der Landesetat in der Lehrlingsausbildung ist gekürzt worden. Es war durch die Presse gegangen. Dieses Manko drückt er ihr rein. Er gebraucht in der Formulierung ‚suboptimal’, eine Wortschöpfung eines ihrer Widersacher, des Ex-SPD-Kanzlers, Gerhard Schröder. Die Ministerpräsidentin retourniert, ohne zu zögern. Abwägungen dieser Art würden sie zuweilen selbst schmerzen. Sie hat den überschnittenen Ball nicht erkannt. ‚Suboptimal‘, betont sie, sei leider auch die Lage der Finanzen im Bildungssektor.

Tom* gratuliert, „Respekt, Kollege!“

*Erzählperspektive geändert

Anmerkung in eigener Sache: Die Veröffentlichung der Erzählung „le lotte nella radio di weimar“ in Fortsetzungen einzelner Beiträge soll, wie zu Anfang konzeptionell erklärt, auch unter anderem einem öffentlichen Lektorat dienen. Aufgrund verschiedener Diskussionen (leider ‚nur‘ live und nicht im Blog geführt), erschien es schlüssiger, die Erzählperspektive von der Ich-Form in einen Erzähler außerhalb zu wechseln. ‚Thomas Crossmann‘ oder ‚Tom‘ wird weiterhin nicht mehr wie bisher aus seinem eigenen Hirnkasten heraus sondern als Alter-Ego von außen betrachtet dargestellt werden. Der Erzählstrang bleibt erhalten.

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